Samstag, 13. Oktober 2012

Bye Bye Laos!

2.10.2012 -  Schwerfaelliger Aufbruch Teil 2
In Nong Kiaow angekommen wanderten wir zuerst die paar Kilometer zurueck zur Bushaltestelle, um nach Oudomxay zu gelangen. Dies sollte die erste Busfahrt mit tierischen Passagieren werden, da ein aelterer Herr, der neben Kathze und Lukas Platz nahm, ein armes Huehnchen in einem Mini-transportkorb, den Kathze nicht mal einem Wellensittich zumuten wuerde, sein Eigen nannte. Waehrend der Fahrt musste sich das Huhn auch noch als Fussstuetze versuchen, was uns nicht wirklich gefiel, aber andere Laender, andere Sitten...

Schon beim Erreichen Oudomxays wurde uns klar, dass dies kein schoener Ort zum Verweilen war, da alles sehr staubig, gross, unuebersichtlich und generell nicht einladend wirkte. Daher nahmen wir gleich den Anschlussbus in den hohen Norden, nach Luang Namtha, was uns aeusserst erfreute, da wir eigentlich damit gerechnet hatten, nicht mehr nach Luang Namtha zu kommen (was im Nachhinein vermutlich gescheiter gewesen waere).
Diese Busfahrt barg auch eine tierische "Ueberraschung", da Kathze auf einmal von irgendetwas sanft in den Fuss gebissen wurde und sich herausstellte, dass ein Fahrgast (in dem hoffnungslos ueberfuellten Bus) einen Sack voll Bisamratte mithatte, die sich anscheinend befreien konnte. Wir wollten das Tierchen eigentlich in die Freiheit entlassen, da es offensichtlich zum Verzehr gedacht war, doch wir waren etwas unsicher, wie wir das Tier anfassen oder bewegen sollten, ohne es zu veraergern. Als der erste Versuch mit Stoeckchen und Hand von oben bereits im vollen Gange war, wurde der Besitzer auf uns aufmerksam und kam uns zuvor, packte das Tier blitzschnell am Hals und stopfte es wieder zurueck in seinen Sack...

Nach acht Stunden Busfahrt endlich in Luang Namtha angekommen, erkannten wir,  dass  Luang Namtha auch nicht unbedingt interessanter war als unser erster Zwischenstop. Ausser den Trekkingtouren durch den angrenzenden Djungel gab es nur eine paar staubige Strassen, die von Hotels und Guesthouses gesaeumt waren, mit einem kleinen, wirklich schaebig wirkenden und unabwechslungsreichen Nachtmarkt, der im Gegensatz zu manchem Vorgaenger kaum Leckeres anzubieten hatte. Da sich Lukas aber etwas verkuehlt hatte und wir generell  nicht in Stimmung waren fuer einen anstrengenden Trekk durch den Djungel, beschlossen wir, uns im Hotel auszukurieren, unsere Studien zu recherchieren, zu bloggen, insgesamt etwas zu socialisen auf Facebook und vor allem mit Lisa und Buchi zu skypen, da die beiden ja nun schon zuhause waren :)

Chips? Cookies? Laos Snacks sehen anders aus...
Die arme Bisamratte, die bei uns Zuflucht suchte

3.10.2012-4.10.2012 - Fad
 Tja, ausser Skypen, ein bisschen Spazieren gehen und Essen (wir fanden sogar einen Inder, sehr zur Freude Lukas') tat sich die folgenden zwei Tage nicht gross etwas. Wir hatten hin und wieder Gesellschaft einer Australierin, mit der wir uns sehr gut verstanden und eines Israelis, dem wir einige Tipps zu Laos gaben. Da die Stadt nicht schoen war, es nichts zum Ansehen gab und wir eher faul waren und  nicht trekken wollten, gibt es auch zum ersten Mal von einer Stadt keine Fotos. ^^

5.10.2012 - Moegen wir Laos?
An diesem Freitag nahmen wir gleich in der Frueh den Bus zurueck nach Oudomxay, um den Anschlussbus nach Muang Khuoa (Der letzte Ort vor dem vietnamesischem Grenzuebergang) zu erwischen, was uns auch gelang. Ueber die Busfahrten koennen wir berichten, dass wohl bei jeder doppelt so viele Menschen mitgefahren sind, wie Plaetze frei waren, aber dann wurden eben Plastikhocker am Gang aufgestellt oder Leute setzen sich einfach aufs Gepaeck drauf, Asienstyle. Da Laoten die fuer uns Europaeer ekelige Angewohnheit haben, staendig durch die Gegend zu spucken (mit roechelndem Gurgeln vor dem Spucken inklusive.... klingt ungefaehr wie :"HRRRRRRRRRNRRRRRPTSCHU") und sie das auch im Bus nicht unterlassen konnten und staendig jemand aus dem Fenster rotzte, waren die Busfahrten eher unangenehm fuer uns... Da der Mensch, der vor Kathze sass seine Fruechte auch noch auf die wiederlichste Art schaelte (er riss irgendwie mit dem Mund die Haut auf und spuckte diese dann durch die Gegend bzw. durchs Fenster) und die Haut dann aus dem Fenster warf, worauf sie natuerlich prompt durch den Fahrtwind Kathze im Gesicht landete und die Laoten generell alles an unliebsamer Verpackung aus dem Fenster oder den Boden warfen (dementsprechend sauber ist die Umgebung der Strassen), freuten wir uns immer mehr auf Vietnam, in der Hoffnung auf mehr Umweltbewusstsein der Vietnamesen und weniger Rumgespucke :)

Muang Khuoa hatte im Gegensatz zu Luang Namtha wieder Charme, es war ein kleines, ueberschaubares Fischerdorf am Nam Ou, in dem es an diesem Tag wieder erst ab 18:00 Elektrizitaet gab ... dafuer aber kein Internet wodurch unsere angesetzte Skype Session mit Sarah und Robi leider flach viel ... Sorry nochmals ! Wir wanderten ein bisschen umher, fanden eine huebsche Haengebruecke zum gegenueberliegen Teil des Doerfchens und schliefen relativ frueh ein, da wir am naechsten Tag, wieder um sechs Uhr frueh den Bus nach Vietnam, Dien Bien Puh nehmen wollten. 

6.10.2012 - Ja, im Grunde schon ;)
Nachdem die Kathze den armen Lukas wieder viel zu frueh aus dem Bett holte, um auch sicher den Bus nicht zu verpassen (der eh, wie jeder Bus in Laos Verspaetung hatte), setzten wir uns noch ein bisschen an den Fluss, um zu quatschen und der Sonne beim Aufgehen zuzuschaun. Wir bekamen relativ bald Gesellschaft, denn wir waren nicht de einzigen, die auf das kleine Faehrenboot warteten, um zum anderen Ufer zu gelangen, von dem aus der Bus wegfahren sollte.

Das andere Ufer kurz vor Sonnenaufgang
Muang Khuoa, rechts hinter dem Rucksack war unser Guesthouse fuer die Nacht

 Drueben angekommen, stiegen wir in den Bus und verabschiedeten uns gedanklich von Laos, auch wenn die Fahrt, die uns nach Vietnam bringen sollte, durch wunderschoene Berge und Taeler in Nordlaso fuehrte. Wir freuten uns einfach schon sehr auf Vietnam :)

Als wir mitten in den Bergen eine kurze Klo- und Staerkungspause einlegten, sahen wir, dass jemand vor das Restaurant ein eng in einem Sack verpacktes, lebendiges Schweinchen gelegt hatte, dass sich zu befreien versuchte. Vor Allem Kathze hatte Mitleid mit dem Tier und wollte es am Liebsten befreien, doch da kamen auch schon 4 Ladys, die das Tier unter lautem Quicken an Ohr und Verpackung packten, um es auf unseren Bus zu hiefen -  der beste Tiertransport ever. 

Ebenfalls an dieser Klo- und Fruehstueckspause sei zu erwaehnen, dass wir Zeuge unseres ersten Grenzschmuggels wurden. Der Kontrolleur des Busses wies uns mehrmals freundlich darauf hin, doch draussen zu fruehstuecken oder zumindest einen Kaffee zu trinken, doch nach dem Toilettengang hatten wir beide irgendwie noch keine Lust zu fruehstuecken, wodurch wir einfach im Bus sitzen blieben. Nach kurzem ratlosen Blick schloss er ploetzlich die Tuer des Busses ... um den Eisenwinkel samt Plastikbodenueberzug von der Stufe, die durch die geschlossene Tuer verborgen war, abzunehmen. Es kam ein herrausnehmbares Holzpanel zum Vorschein, hinter dem sich ein Hohlraum befand, in den er hastig drei kleine Paeckchen legte und alles wieder sorgfaeltig verschloss.Wir taten als haetten wir nichts gesehen ... wir wollten ja ohne Probleme nach Vietnam ^^ aber witztig wars trotzdem.

Armes Schweinchen, aber zumindest musste es nur bis kurz nach der Grenze mitfahren

All diese Eindruecke der letzten Busfahrten und Staedte, sowie hautnah zu erleben, wie manche Tiere behandelt werden, das Verhalten der Laoten, die Umweltverschmutzung, alles zusammen sorgte dafuer, dass wir die vielen positiven Erfahrungen in diesem Land und die schoenen Erlebnisse temporaer vergassen. Doch jetzt, mit etwas Abstand (und den neuen Erfahrungen in Vietnam) koennen wir sagen, wir moegen Laos, es hat uns gefallen, es ist einfach komplett anders als jedes Land, das wir bisher bereist hatten und wir sind froh, dass wir nach Vietnam und Kambodscha noch den Sueden des Landes, die 4000 Inseln, vor uns haben. Die Laoten sind durchwegs freundliche, zurueckhaltende Leute, haben eigentlich immer ein Laecheln auf den Lippen, und, trotz der ewigen Spuckerei, haben wir sie schaetzen gelernt.  ;) Wir haetten uns gerne mehr mit ihrer Kultur und ihrer Mentalitaet beschaeftigt, dafuer war allerdigns die sprachliche Barriere zu gross und wir sind froh, zumindest durch Manichan in Luang Prabang einige Geschichten aus dem taeglichen Leben der Laoten gehoert zu haben :)

Wir freuen uns sehr, dass Ihr uns auf unserer Reise begleitet und freun uns schon darauf, euch ins naechste Land, ins aufregende Vietnam, mitnehmen zu duerfen :)
Bis bald!
Kathze & Lukas

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