20.11.2012 -
Ankunft in Phnom Penh
Nachdem wir
die Grenze passiert hatten und mal
wieder in einem fuer uns neuen Land ankamen, ging es ueber Schotterstrassen in
Richtung Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Was uns hier gleich auffiel,
war, dass die einfachen Stelzenhaeuser, die wir auf unserer Reise schon so oft
gesehen hatten, bunt angemalt waren und dass (vielleicht reine Einbildung) weit
weniger Muell rumlag, als in Vietnam, was uns im Vorhinein schon mal positiv
auf das neue fuer uns unentdeckte Land einstimmte J.
In Phnom
Penh angekommen, waren wir erleichtert, mal wieder zu viert mit unseren neuen
australisch- irischen Freunden unterwegs zu sein, da Brian schon einige Guesthouses
ausgecheckt hatte und ungefaehr eine Ahnung hatte, wie viel ein TukTuk
innerhalb der Stadt kosten duerfte. Also fuhren wir mit ihnen zum Narin
Guesthouse, welches budgettechnisch fuer uns alle im Bereich des Moeglichen lag,
und quartierten uns hier ein. Nach zwei Stunden Dusch- und Relaxpause gings zu
unserem ersten Rundgang durch die Stadt, bei dem sich Kathze neue Buecher fuer
unseren baldigen Inselaufenthalt besorgte, wir einige Maerkte besichtigten und
ein nettes Plaetzchen zum Essen fanden. Phnom Penh war eine so angenehme
Grossstadt, die Leute freundlich, TukTuk-fahrer nicht zu aufdringlich und alle
reagierten mehr als positiv auf unsere paar Brocken Kambodianisch, die wir uns
im Bus hierher beigebracht hatten. Eine Putzdame bedankte sich sogar bei Lukas
fuer sein Interesse an ihrer Kultur und ihrer Sprache, was uns natuerlich noch
weiter anspornte. Danach gings, nach einem erfolgreichen ersten Tag in Phnom
Penh, zufrieden zurueck zu unserem Guesthouse.
21.11.2012 -
Auf den Spuren Pol Pots, Voelkermord in Kambodscha
Nach einem
sehr guten Fruehstueck im Narin GH besorgten wir uns ein Tuk Tuk, um zu den
nahegelegenen Killing Fields Choeung Ek zu gelangen, wo wir uns mit der
Geschichte Kambodschas naeher vertraut machen wollten.
Beans for Breakfast |
Choeng Ek
war das bekannteste von ueber 300 Killing Fields in Kambodscha, in dem zwischen
1975-1979 Schaetzungen zufolge 17000 Menschen hingerichtet wurden. 8985
Menschen wurden aus Massengraebern geborgen, doch immer noch waren 43
ungeoeffnet. In der Gedenkstupa in der Mitte der Killing Fields waren Schaedel,
Knochen und Kleidungsstuecke so pietaetsvoll wie moeglich aufgebahrt. Wir
besuchten Choeung Ek mit einem Audioguide, der einen behutsam und mitreissend
in eine andere Welt entfuehrte die man sich heutzutage kaum vorstellen kann. Heute,
30 Jahre nach den Roten Khmer, erinnern nur noch Hinweisschilder, eingezaeunte
Graeber und die Gedenkstupa an das, was hier passiert ist. Man passierte zuerst
die Stelle, wo die Gefangenen, meist Insassen aus dem Gefaengnis Toul Sleng (heutiges
Voelkermordmuesum), in LKWs angekarrt wurden, kurz darauf fand man sich am
ersten Massengrab, das 450 Leichen enthielt, wieder. Man erfuhr, wie die
Menschen hingerichtet wurden, zu Beginn
der Roten Khmer wurden sie erschossen, nach einiger Zeit, als Patronen knapp zu
werden drohten, wurden die Opfer erstochen, erschlagen, erwuergt... mit was
auch immer gerade zur Verfuegung stand. Bevor man einen Rundgang am See machte,
bei dem man sich Geschichten von Ueberlebenden anhoeren konnte (von einer Frau,
die ihr Kind nicht stillen durfte, so dass es langsam verhungerte, einem Kind,
dessen Cousin vor seinen Augen erschossen wurde, etc.), ging man durch
Obstgaerten, in denen Menschen bei der Zwangsarbeiteit fuer das Regime ums
Leben kamen. Dann kam man am „Killing Tree“ vorbei, an dem die Roten Khmer die
Kleinkinder und Babys der Verurteilten, an den Fuessen nahmen und mit dem Kopf
gegen den Baum schmetterten, um sie danach ins nahegelegene Massengrab zu werfen.
Am Ende des Rundgangs durch die Killing Fields angelangt, konnte man die
Gedenkstupa und das angeschlossene Museum besichtigen.
Nach diesem
nicht gerade erquickenden Besuch beschlossen wir, auch noch das
Voelkermordmuseum Tuol Sleng aufzusuchen. Hier gingen wir von einer Zelle zur
naechsten, in denen Gefangene gequaelt oder getoetet wurden, wurden mit
Foltermethoden der Gefaengniswaerter konfrontiert und blickten in die Gesichter
von rund 10500 Menschen, die in den 4 Jahren der Herrschaft der Roten Khmer
hier inhaftiert waren. Die ca 20000 Babys und Kinder nicht mitgezaehlt, die
offenbar ebenfalls eine Gefahr fuer das Regime darstellten. (Die Roten Khmer
notierten jeden Neuankoemling und sammelten genaueste Details ueber jeden
Gefangenen, ebenso schrieben sie genau mit, wie die Gefangenen gequaelt wurden
oder woran sie dann letzendlich starben, inklusive Fotos) Doch nicht jeder, der
hier inhaftiert und gequaelt wurde, starb auch... als die Vietnamesen 1979 in
Kambodscha einmaschierten und die Roten Khmer an die Grenze zu Thailand fluechteten,
wurden neun Gefangene lebend gerettet, einen der Gluecklichen trafen wir sogar
dort sitzend an, nachdem wir seine Zelle gesehen hatten.
Motorrad TukTuks gibts nur in Kambodscha :) |
Gefaengnisregeln |
Eine der vielen Foltermethoden |
Links und Rechts 1x1,5 m Zellen |
Die Zelle, in der Chum Mey, ein Ueberlebender, sass |
Chum Mey |
Danach
machten wir uns noch auf zu einem kleinen Statdrundgang, besuchten den
groessten Markt, dann noch das hiesige Touristenkino, in dem ein Film ueber die
Roten Khmer und Pol Pot gezeigt wurde, einfach um die Zusammehaenge zwischen
Vietnamkrieg, dem Koenig Sihanouk (der uebrigens vor zwei Monaten starb und
schon als 18-jaehriger 1941 von den Franzosen auf den Thorn gesetzt wurde) und
Pol Pot besser zu verstehen. Diesen anstrengenden aber hoechst interessanten
Tag liessen wir am Ufer des Tonle Saps ausklingen, bevor wir uns zurueck zu
unserem GH aufmachten.
22.11.2012
– Sihanoukville
Frueh am
morgen brachen wir schon auf, um den Bus nach Sihanoukville zu erwischen, von wo
aus wir mit dem Boot auf eine der Kueste vorgelagerten Inseln tuckern wollten.
Leider erreichten wir Sihanoukville eine halbe Stunde nachdem das letzte Boot
Richtung Koh Rong aufgebrochen war, deshalb mussten wir wohl oder uebel einen
Tag in Sihanoukville verbringen, was aber nicht schlecht war, denn so hatten
wir Zeit zu recherchieren, und die „perfekte Insel“ fuer uns herauszusuchen J. Wir beschlossen, mit dem Dive Shop auf die
Insel Koh Rong Samloem zu fahren und hier einige Tage im Robinson Resort zu
verbringen.
23.11.2012
– Robinson (Bungalows) Cruso!!!
Um sieben
in der Frueh wurden wir beim Dive Shop schon erwartet, um das Boot auf die
Insel Koh Rong und von dort ein kleineres Boot auf die Insel Koh Rong Samloem
zu nehmen. Die Bootsfahrten erwiesen sich als so angenehm wie unsere frueheren
Bootsfahrten und wir fuehlten uns, trotz heftigen Regens vor Koh Rong sehr wohl
J Als
wir dann Richtung Koh Rong Samloem unterwegs waren und unser Strand schon in
Sicht kam, waren wir mehr als froh, uns fuer die Robinson Bungalows entschieden
zu haben J
Doch mehr darueber im naechsten Blogeintrag!
Kathze und Lukas
hm, kambodscha hat auch keine glückliche geschichte. da wird ma immer ganz gruselig und kalt wenn i von den grausamkeiten les, die dort passiert sind.
AntwortenLöschenda les i lieber gleich den nächsten, weil die robinson bungalows, werden sicher wieder heiter lustig fröhlich. außerdem will i endlich wissn wie eure haare abhandn gekommen sind :)
lg keuz