Dienstag, 31. Juli 2012

Mindful Farm, our 2nd home in Thailand


23.7.2555-29.7.2555 
Wir sind letzten Montag um 11:15 von Chiang Mai Richtung Samoeng mit einem gelben, kleineren Bus aufgebrochen, um zur Mindful Farm zu gelangen. Die Fahrt sollte angeblich an die drei Stunden dauern, doch da unser Chauffeur ca 2 Tonnen (grober schaetzwert (: ) Lebensmittel am Dach hatte, hielten wir bei jedem groesseren Markt und Haus an, um dort Lebensmittel auf- oder abzuladen, was unsere drei-Stunden Fahrt auf ueber sechs Stunden verlaengerte. Des weiteren hatten wir uns eigentlich der Illusion hingegeben, die einzigen Volunteers auf der Mindful  Farm  zu sein, was sich allerdings schon im Bus als Irrtum herausstellte, da wir alleine bei der Hinfahrt schon acht Farangs waren, deren Ziel die Mindful Farm war. Nach ueber sechs Stunden Fahrt wurden die Strassen nicht nur immer schlechter, sondern auch immer steiler, sodass unser Bus in einer Kurve nicht mehr weiterkam und wir ihn mit vereinten Kraeften durch kraeftiges  “Anschieben” zum Weiterfahren motivieren mussten, wahrend unser Gepaeck aus dem Bus kullerte :) Doch dann war’s nicht mehr weit und wir wurden am “Ende" der Srasse abgesetzt und mussten das letzte Stueck des Weges zu Fuss zuruecklegen, durch gatschige Reisfelder, wackelnde Bambusbruecken und steile Stufen im Regenwaldschlamm, der uberaus rutschig war. (ADVENTURE-TIME!!!)

Lukas auf dem Weg zur Farm
Fast alle Volunteers beim Abendessen
 Endlich bei der Farm angekommen wurden wir von Pi Nan, dem Besitzer der Farm, seiner Frau Noriko und ihrem Baby (japan. Rose, da das aber keiner aussprechen konnte von den volunteers liebevoll little Buddha genannt) sowie zehn anderen volunteers willkommen geheissen.

Wir bekamen gleich eine Tour durch die ganze Farm, bei der wir die verschiedenen Huetten, das Haupthaus, in dem Pi Nan mit Familie wohnte und wo jeden Abend meditiert wurde, Toilette und Dusche kennenlernten. Kurz darauf bezogen wir auch schon die oberste, neueste “Huette”, die nach vorne offen und mit Blaettern bedeck war.
Unsere Huette :)
Der Ausblick aus der Huette
Die Dusche
 Gegen Abend wurde es dann Zeit zum Abendessen, das (wie alle Mahlzeiten) von allen gemeinsam vorbereitet wurde, und danach zum Meditieren, was die ersten paar Tage eher anstrengend war, da wir im offenen Haus im Freien sassen und noch keine Moskitonetze hatten. (Man kann sich vorstellen, wie zerbissen wir sind...Die Kathze wird von dem Muecken mehr gemocht als der glueckliche Lukas...) Schlafenszeit war jeden Tag um 21:30, da die Fahrt aber relativ anstrengend war und auch die naechsten Tage eher anstrengend werden sollten, lagen wir meist schon ein bisschen frueher in unser Huette und versuchten die Muecken aus unserem Moskitonetz zu vertreiben.

Das Haupthaus, am Ende mit Fenstern!!!
 Am naechsten Tag standen wir noch relativ frueh (um 6:00, die restlichen Tage wars dann eher 7:00) auf, um gleich das Fruehstueck vorzubereiten, noch ein bisschen zu meditieren oder Yoga zu machen. Das Essen war meist vegan, bis auf ein paar Eier gegen Ende der Woche, die dann auch der Grund waren fuer das Verlassen einiger Volunteers :), doch dazu spaeter.

Nach dem Fruehstueck wurden die Beete mit Wasser, irgendeinem Bio-Duenger und intensiv richendem “international pipi” gegossen, was am Anfang einige volunteers etwas Ueberwindung kostete, aber trotzdem jeden Tag pflichtbewusst erledigt wurde. Beim Giessen musste man vor allem in den vielen “Latschen” aufpassen, da sich in ihnen viele Blutegel tuemmelten, die sich dann gerne am Fuss und zwischen den Zehen fest saugten. Zwar war das generell nicht so tragisch, doch blutete die Wunde nach der Entfernung des Egel wie die Hoelle. (Lukas hatte stolze vier Getiere an den unteren Extremiteten im Laufe der Woche, Kathze drei) Im Laufe des Vor – und Nachmittags wurden jeden Tag Beete gejaetet, Obstbaeume, Gemuese, und Blumen gepflanzt (was vor Allem der Kathze viel Spass machte), Gras geschnitten und zusammengerecht, Lukas durfte  eine Wand, eine Boeden und Stufen zementieren (“Zementieren und Meditieren!” wart von da an einer seiner Leitsprueche) und wenn die Kathze nicht mit Gartenarbeit beschaeftigt war durfte sie mit der Isa Waende mit Mud, einer Mischung aus Lehmerde und Kuhdung, tapezieren, was wirklich viel Spass gemacht hat.

Vorm Mittagessen nach der Gartenarbeit
Jaeten & Pflanzen
Lukas und Koizi beim Wand verputzen ... mit Zement
Kathze und Isa beim Wand muden :)
Stufen mit ein bisschen Zement
fertige Stufen mit viel Zement und Steinverzierug
Kathze beim Beetanlegen

Generell hat es uns wirklich gut getan, eine Woche lang gesund (fast vegan!!) zu leben, koerperlich hart zu arbeiten (selbst Lukas war am Schluss am Ende seiner Kraefte), zu meditieren und keinerlei ueberfluessigen Schnickschnack zu benoetigen, kein Handy, kein Internet, kein Licht in der Huette oder am Klo. Nur wir und die Natur rund um uns. Wir konnten richtig zur Ruhe kommen und einfach nur sein.

Den anderen volunteers duerfte es nicht so gut gefallen haben wie uns, denn von den 15 Freiwilligen sind wir vier mit zwei neuen, die am Freitag angereist sind, am Ender der Wocher ueberig geblieben. Am lustigsten (und anstrengendsten) war ein Russe, Sascha, mit seiner japanischen Frau und deren sechsjaehriger Tochter. Allesamt waren sie rohe Veganer abgesehen von Sasha der sogar Fruiteriar war und somit nur Fruechte zu sich nahm. Ihre Tochter Mizuki, war ein total liebes, braves, hoefliches Kind, das fuer seine 6 Jahre beeindruckend gut Englisch konnte und in der Gretsche Matheaufgaben loeste. Ueberhaupt muessen wir sagen, dass wir noch nie so anregende Gespraeche mit einer Sechsjaehrigen gefuehrt haben, und als ihr Lukas auch noch drei seiner Buntstifte (Rosa Purple Lightblue) schenkte, revanchierte sie sich mit Basteleien aus Papier (ein Himmel und Hoelle Spiel sowie ein Samuraihut .... da laut Ihrer Mutter Lukas wie einer aus sah). Mitte der Woche durfte Lukas dann sogar seine Thai Rezepte ausprobieren was fuer das Mittagessen tadellos funktionierte. Fuer das Abendessen versuchte er aber improvisierten Fried Rice zu kochen mit vorraetigen vegetarischen Zutaten, unter denen sich auch Schwammerl befanden. Diese wanderten damit natuerlich auch in den Reis, obwohl er selber keine mag, aber auf der Farm wird verarbeitet was da ist. Dies hatte zur Folge dass sich 6 der 8 Personen (Kathze und Pi Nan blieben standhaft) im Laufe des Abends auf Grund von akuten Magenschmerzen ubergeben mussten, da deratiges Schwammerlwer anscheinend laengere Zeit gekocht und nicht nur im Wok angeroestet werden muss, bevor es zum Verzehr geeignet ist. ... An den nachsten Tagen kochte wieder Pi Nan mit uns...

Lukas und Mizuki beim japanische Schriftzeichen lernen
Es werden immer weniger volunteers (aber das Essen ist gut!!)
 Gegen Ende der Woche kamen wir auch immer mehr mit Pi Nan und Noriko ins Gespraech. Er erzaehlte uns, dass er als Rezeptionist zu arbeiten begonnen hatte, danach 18 Jahre lang als Moench gelebt hatte, bis er sich verliebte und spaeter Noriko kennen lernte, bevor er das Project Mindful Farm ins leben gerufen hatte. Waehrend der Arbeitszeit erklaerte er allerdings eher ungern und gab spaehrlich konkrete Anweisungen, um wie er in einem spaeteren Gespraeh erwaehnte, den Menschen die Moeglichkeit des selbstaendigen Lernens zu geben. Diese Vorgehenseweise fuehrte einerseits zu einigen ausgerissenen Papaya-Pflaenzchen, andereseits aber auch dazu, dass Kathze jetzt ein ordentliches Feuer in einem  Betonkuebelofen machen kann :)

Pinan mit seiner Tochter little Buddha
Das Baby mit der wohl gechilltesten Katze der Welt
29.7.2555 Leaving the Farm
 Trotz aller positive, schoenen Erlebnisse waren wir dann doch alle froh, nach knapp einer Woche wieder in der “Zivilisation” da einige Aufgaben doch sehr beschwerlich waren, wie zB die Trinkwasserversorgung. Diese war zwar zu Beginn durch das Filtern der Regen-& Flusswassers, mittels unserem Steri-pen ein leichtes, wurde aber nach dem Erloeschen der Batterien zu einer mittleren Tortur, da wir nur noch durch Abkochen des Wassers ueber offenem Feuer zu sterilem Wasser kommen konnten....und das bei 25 feucht-tropischen Grad, wo man einen Grossteil des Wassers, das man zu sich nimmt, sowieso rausschwitzt.
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Das auf der Theke ein Wasserkocher stand entdeckten wir erst in den letzten beiden Tagen ... ^^

30.7.2555 On the Road again
Nach einer zivilisierten Nacht im Siri Guest House haben wir Chiang Mai gestern, Richtung Chiang Rai verlassen, wo es um einiges ruhiger ist und es und auch dementsprechend besser gefaellt.

Heute machten wir uns einen gemuetlichen Tag, mit viel skypen mit den (noch) Deutschen und im Zimmer rumlungern. Wo es morgen hingeht oder was wir generell noch alles machen in Chaing Rai wissen wir noch nicht, wir lassen uns ueberraschen :)

Ausblick aus der Dusche :)

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